1. Tag - 16.03.24 - Delhi

 Nach einem angenehmen Flug mit Qatar Airways und einem Zwischenstopp in Doha landeten wir frühmorgens in Delhi. Die Pass- und Visumkontrolle war etwas mühsam. Nach mehr als einer Stunde Wartezeit wurden wir schließlich durchgelassen und von unserem Reiseführer begrüßt. Wir fuhren direkt zu unserem Hotel, dem Ashok Country Resort. Nach dem Einchecken hatten wir etwas Zeit, uns zu erfrischen, bevor unsere Rundreise durch Indien mit einem Besuch in Alt-Delhi begann. Als Erstes besichtigten wir die Jama Masjid Moschee, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde und bis heute die größte Moschee Indiens sowie die größte Freitagsmoschee der Welt ist. Errichtet aus rotem Sandstein und kostbarem weißen Marmor, dient sie als zentraler Versammlungsort für das traditionelle gemeinsame Freitagsgebet der Muslime des Landes.

Dann schlängelten wir uns durch die engen Gassen der Altstadt von Delhi. Überall mussten wir Rikschas, Tuk Tuks, Mopeds und Rindern ausweichen oder über Hindernisse (Haufen) klettern. Das Treiben in der 20-Millionen-Stadt war überwältigend. Jeder war nur auf sein eigenes Vorankommen bedacht, ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Trotzdem gewannen wir erste Eindrücke vom farbenfrohen Indien. Wir sahen viele kleine Geschäfte mit bunten Stoffen, Juweliere mit bewaffneten Wächtern am Eingang, Gemüse- und Obstverkäufer sowie Teppichhändler – alles war so lebendig und bunt.

Abschließend besuchten wir die Gedenkstätte von Mahatma Gandhi. Eine Plattform aus schwarzem Marmor markiert die Stelle, an der Mahatma Gandhi eingeäschert wurde. Jeden Freitag wird hier eine feierliche Zeremonie abgehalten, um an den Tag zu erinnern, an dem Gandhi im Jahr 1948 an einem Freitag ermordet wurde.

Zurück im Hotel gönnten wir uns erst einmal ein Bier und einen Snack. Ein Sprung in den Pool bot uns eine willkommene Abkühlung bei fast 30°c. So endete unser erster Tag in Delhi.

2. Tag - 17.03.24 - Delhi - Mandawar

Am Morgen begann unsere eigentliche Rundreise mit einer siebenstündigen Fahrt von Delhi in den Bundesstaat Rajasthan. Am späten Nachmittag kamen wir im verschlafenen Wüstenstädtchen Mandawa an und steuerten direkt das wunderschöne Hotel Udai Vilas Palace an. Nach einer erholsamen Stunde am Pool machten wir einen Ausflug in einem von Kamelen gezogenen Wagen (eigentlich sind es Dromedare, aber überall werden sie einfach nur Kamele genannt) und genossen am Ende der Fahrt einen atemberaubenden Sonnenuntergang, während unser Guide uns Tee/Kaffee und den köstlichen Rum "Old Monk" servierte – ein perfekter Start in den Urlaub! 

3. Tag - 18.03.24 - Mandawa - Bikaner

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg, um einige der charakteristischen Havelis in der Shekhawati-Region Mandawas zu erkunden. Diese beeindruckenden, palastähnlichen Häuser sind traditionell um einen Innenhof errichtet und versetzen einen zurück in die Hochzeit des Fernhandels zwischen Indien, dem Osmanischen Reich und den europäischen Staaten im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Anschließend reisten wir weiter zur Wüstenstadt Bikaner. Dort angekommen, besichtigten wir am Nachmittag das beeindruckende Junagarh-Fort, eines der ältesten großen Paläste Rajasthans aus dem 15. Jahrhundert. Umgeben von Blattgold, Kristallglas, Spiegeleffekten, chinesischen Tapeten und holländischen Kacheln bekamen wir einen Eindruck vom prunkvollen Leben der Rathore Maharadschas. Auch die einzige staatliche Kamelfarm Asiens stand auf unserem Programm in Bikaner.

Nachdem wir unser Zimmer im Hotel Chirag bezogen hatten, ließen wir den Tag mit einem Höhepunkt ausklingen: Einem Barbecue-Abendessen begleitet von einer kulturellen Tanzshow im Raisar Camp, gekrönt von einem wunderschönen Sonnenuntergang über den Sanddünen.

4. Tag - 19.03.24 - Bikaner - Sodakore

In den frühen Morgenstunden begann unsere siebenstündige Reise durch die zunehmend trockener und karger werdende Thar-Wüste in Richtung Sodakore, wo wir am späten Nachmittag unser Hotel Mirvana Nature Resort erreichten. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, entspannten wir uns zuerst am Pool. Da es keine Poolbar gab, bestellten wir an der Rezeption zwei Biere, die innerhalb von zehn Minuten serviert wurden. Die Bedienung fragte jedoch nicht die anderen Gäste am Pool nach ihren Wünschen, sondern verschwand schnell wieder – ein Muster, das wir im Verlauf unserer Rundreise häufiger bemerkten.

Am Abend nahmen wir an einer Kochvorführung des Küchenchefs teil, der uns zeigte, wie traditionelles Chicken Masala zubereitet wird. Auf dem Rückweg zu unserem Hotel bemerkten wir die vielen Kasernen und Camps in der Nähe von Sodakore. Beim Abendessen wurde dies noch deutlicher, da in der Nähe ein Truppenübungsplatz lag und gelegentlich Teller und Gläser klirrten.

5. Tag - 20.03.24 - Sodakore - Jaisalmer - Sodakore

In den frühen Morgenstunden weckten uns die Rufe der zahlreichen Pfauen, die sich frei auf dem Hotelgelände bewegten. Es bot sich ein herrliches Bild: Überall waren Pfauen zu sehen und ihre charakteristischen Rufe zu hören.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Jaisalmer. Unser erster Halt war am Gadisagar-See, einem künstlichen See, der im Jahr 1156 von Rawal Jaisal, dem Gründer von Jaisalmer, angelegt wurde.

Danach erkundeten wir Jaisalmer, die goldene Stadt, so genannt wegen der vielen Gebäude aus gelbem Sandstein. Die Stadt befand sich an einem Knotenpunkt wichtiger Handelswege, wie zum Beispiel der alten Seidenstraße.

Besonders beeindruckend und majestätisch war das Jaisalmer Fort, das auf einem Hügel thronte und weithin über der Stadt sichtbar war. Die Straßen innerhalb des Forts waren teilweise sehr eng und belebt, auch von Kühen. Wir besichtigten dort mehrere Tempel und Palastgebäude.

Nach dem Fort besuchten wir weitere Havelis in der Altstadt, bevor wir zum Hotel zurückkehrten.

Nach einer Abkühlung im Pool fuhren wir am Abend mit dem Jeep zu den Moolana-Sanddünen, um den Sonnenuntergang zu erleben. Unser Fahrer wollte sein Können unter Beweis stellen und uns die dort lebenden Tiere wie Gazellen, Füchse, Wüstenkatzen und verschiedene Vogelarten zu zeigen, doch er fuhr den Jeep prompt im Sand fest. Alle Insassen mussten mit vereinten Kräften helfen, den Jeep aus dem Sand zu befreien. Mit viel Gelächter setzten wir unsere Fahrt fort. Den letzten Teil der Strecke zu den Dünen legten wir auf Kamelen zurück. Auf den Sandhügeln angekommen, genossen wir bei einem oder zwei Gläsern Old Monkey einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Zurück im Hotel erwartete uns ein indisches Abendessen im Garten.

6. Tag - 21.03.24 - Sodakore - Jodpur

Von Sodakore aus dauert die Fahrt nach Jodhpur wiederum mehrere ermüdende Stunden. Jodhpur war ein wichtiger Knotenpunkt und Handelszentrum für Karawanen, die durch die Wüsten reisten. Jodhpur wird oft auch als Blaue Stadt bezeichnet. Der Grund dafür liegt darin, dass viele Häuser und Gebäude in der Altstadt von Jodhpur mit einem blauen Anstrich versehen sind. Es gibt verschiedene Theorien, warum die Häuser blau gestrichen wurden. Nach unserem Guide ist die wahrscheinlichste, dass der blaue Farbstoff einst von den Brahmanen (der höchsten Kaste in der indischen Gesellschaft) verwendet wurde, um ihre Häuser vor Hitze und Insekten zu schützen. Mit der Zeit wurde die Tradition von anderen Einwohnern der Stadt übernommen.

Zuerst besuchten wir das Jaswant Thada-Mausoleum, ein königliches Grabmal, erbaut im Jahr 1899.Das Mausoleum besteht aus weißem Marmor und wurde im Stil der Rajput-Architektur errichtet.

Das Mehrangarh Fort, welches auf einem 120 m hohen Felsen über der Stadt thront und eine der eindrucksvollsten Palastanlagen Rajasthans beherbergt, war der nächste Höhepunkt. Beim Anblick der überragenden Anlage wird eines ganz schnell klar - hier ging es um Macht. Die Marwar-Herrscher hatten den Status von Maharadschas und taten alles, um den Mogulkaisern von Agra und Delhi zu trotzen. Im Inneren der Festung: zarte Steinschnitzarbeiten, der marmorne Königsthron geschmückt mit goldenen Elefanten und eine prächtige Kunstsammlung.

Im Anschluss fuhren wir mit dem Tuk-Tuk zu einem lebhaften, bunten Basar in Jodhpur. In einem Gewürzladen deckten wir uns für zu Hause mit Gewürzen und Tee ein. Gegen Abend erreichten wir dann unser nächstes Hotel, das Lords Inn. Das relaxen am Pool fiel aus, es war kein Wasser im Pool und außerdem voller Taubendreck.

7. Tag - 22.03.24 - Jodpur - Udaipur

Am frühen Morgen ging es mit einem Geländewagen zum Bishnoi Volksstamm, wo wir ein Bauernhaus besichtigten. Bishnoi heißt übersetzt 29 und bedeutet in diesem Fall die 29 ökologischen und spirituellen Gebote, nach denen dieser Volksstamm lebt. Sie verzichten z. B. komplett auf Fleisch und untersagen das Fällen von Bäumen, weshalb Sie auch Jäger und Wilderer aus Ihren Gebieten vertreiben. Zurück im Hotel ging es nun mit dem Bus weiter nach Udaipur. Außerhalb von Jodpur besuchten wir noch eine Weberei, die mich dazu inspirierte Bettwäsche zu kaufen. Die Kopfbezüge dazu waren nicht vorrätig, so sahen wir dabei zu, wie diese sofort für uns genäht wurden.

Auf dem weiteren Weg machten wir noch einen Stopp in Ranakpur, wo sich die großartigsten Jain-Tempel Indiens befinden. Der imposante Haupttempel ist eines der fünf heiligen Jain-Pilgerzentren und verfügt über eine besonders gute Tempelanlage. Die Kultstätte erstreckt sich über eine Fläche von ca. 3.600 m². Weißer Marmor durchzieht den Haupttempel "Chaumukha Mandir", der insgesamt 1.444 Säulen im Haupttempel aufweist.

Weiter ging die lange Fahrt durch die Berge nach Udaipur, dem "Venedig des Ostens", wo wir unser Hotel Yois am frühen Abend erreichten. Hier konnten wir endlich unsere Koffer neu sortieren, da wir 2 Nächte blieben.

8. Tag - 23.03.24 - Udaipur